Stabwechsel in der Notfallmedizin

Donnerstag, 01.08.2024

„Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen“

WIESBADEN. Die Abteilung für Interdisziplinäre Notfallmedizin des St. Josefs-Hospitals (JoHo) in Wiesbaden hat seit 1. August mit Dr. Andreas Fischbach einen neuen Chefarzt. Der 59-jährige Wiesbadener folgt auf Dr. Thomas Schneider, der die Abteilung seit Januar 2020 leitete. Schneider geht in den Ruhestand, bleibt aber als Notarzt am JoHo Wiesbaden tätig und wird auch die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten am JoHo weiter begleiten.

Sein Nachfolger Andreas Fischbach kam im JoHo zur Welt. Seinen Zivildienst leistete er auf dem am JoHo stationierten Notarztwagen und während des Medizinstudiums wachte er nachts auf der Intensivstation. Seine internistische Facharztweiterbildung sowie Weiterbildungen in Kardiologie, Notfall- und Intensivmedizin absolvierte er in den damals noch städtischen Dr. Horst Schmidt Kliniken (HSK). 2006 lernte er als Oberarzt am Klinikum Offenbach das Konzept einer fachübergreifenden Zentralen Notaufnahme kennen und nahm 2009 die Chance wahr, eine interdisziplinäre Notaufnahme an den HSK aufzubauen. Als Leitender Arzt und zuletzt als Direktor der Klinik für Notfallmedizin gestaltete Fischbach dort neue Strukturen und Organisationsabläufe der interdisziplinären Notfallversorgung.

2017 verließ er Hessen, arbeitete ein Jahr in einer Hausarztpraxis, bevor es ihn zurück in die Notfallversorgung zog, erst in die Universitätsmedizin Mainz, dann ans Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt und 2023 schließlich zurück nach Wiesbaden.

„Ich habe hier Familie und am JoHo ein hoch motiviertes Team, das sowohl ärztlicherseits als auch in der Pflege sehr gut aufgestellt ist“, freut er sich nach den ersten Monaten, die er mit dem bisherigen Chefarzt Thomas Schneider Seite an Seite arbeitete. „Manche Kollegen kenne ich noch aus Zivizeiten. Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen“, sagt er.

Langweilig wird es ihm gewiss nicht werden: 2023 kamen rund 32.800 Menschen über die Notaufnahme ins JoHo, etwa 40 Prozent mit dem Rettungswagen, der überwiegende Teil aufgrund einer Einweisung des niedergelassenen Arztes oder weil die Selbsteinschätzung sagte: „Ich bin ein Notfall.“

Die zentralen Notaufnahmen verzeichnen seit Jahren wachsende Fallzahlen. „Wir sind da keine Ausnahme. Es ist wirklich wichtig, dass die Politik dieses Thema bald zufriedenstellend löst“, sagt Fischbach.

Der neue Chefarzt will weiter Abläufe optimieren und die Notaufnahme-Prozesse in den Neubau überführen, wenn der zweite Teilbauabschnitt des JoHo fertig ist. Ein- oder zweimal im Monat wird er, wie auch Thomas Schneider, weiterhin mit dem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) unterwegs sein, das am JoHo stationiert ist. Außerdem ist Fischbach Ärztlicher Leiter des MVZ am JoHo. Ein bunter Strauß an Aufgaben also.

Thomas Schneider (li.) übergibt die chefärztliche Leitung der JoHo-Notfallmedizin an seinen Nachfolger Dr. Andreas Fischbach. Beide sind regelmäßig auch mit dem Notarztwagen im Einsatz.


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